Der Weg durch Dunkelheit und Licht:
Eine Geschichte von Hoffnung und Stärke
Inmitten der dunkelsten Zeiten, als eine bösartige Erkrankung mein Leben bedrohte, begann meine Reise durch eine Kaskade von medizinischen und emotionalen Herausforderungen. Chemotherapie, klinischer Tod, Reanimation, Herztransplantation, Dickdarmresektion, künstlicher Darmausgang, Rückverlegungs-Operation, Nierenfunktionseinschränkung, Dialysepflicht, Pleurodese und eine Nebenschilddrüsen-Operation prägten meinen Alltag. Doch trotz allem meldeten sich die Dämonen der Dunkelheit mächtig: "Gib auf!" sagte die Erschöpfung. "Vergiß’ es!" sprach die Angst. "Das wird nichts!" meinte die Skepsis. "Laß’ es!" zweifelte der Zweifel. "Stehen oder gehen?" wankte der Wankelmut. "Lieber nicht!" äußerte das Zaudern. "Was soll das noch?" fragte die Resignation. "Spring!" forderte der Abgrund.
Doch inmitten dieses Sturms gab es immer eine konstante Quelle der Stärke: meine Frau. "Wir stehen das zusammen durch," sagte sie. "Wir," betonte sie, und ich wusste, dass ich nicht allein war. "Zusammen," sagte sie, und in dieser gemeinsamen Stärke fand ich den Mut weiterzumachen. In Liebe.
Ich teile diesen Abschnitt meines Lebens nicht, um Mitleid zu erregen oder um zu zeigen, wie großartig ich bin. Mein Ziel ist es, Mut zu machen. Man kann die schwierigsten Lebensphasen meistern. Die Kraft ist in uns, sie kann von außen gestärkt oder geschwächt werden. Oder wie Goethe es kurz und knapp ausdrückte: "Du kannst! So wolle nur!"
Wer intensiv lebt, muss auch politisch sein. Meine praktische Erfahrung mit der DDR-Diktatur und meine aktuellen Beobachtungen kann ich nicht unerwähnt lassen. Eine Herztransplantation für Deutschland! Erst in schwerer Krankheit lernt man die wahre Bedeutung von Gesundheit zu schätzen. Ich habe den Tod erlebt und wurde zurückgeholt. Immer war es die Liebe meiner Frau, die mich durch all das hindurch trug. In den Stunden höchster Not lernt man nicht nur die echten Freunde kennen, sondern erfährt auch, was wahre Liebe ist: Alles!
Aber damit endete mein Kampf nicht. Auch in Zeiten der Genesung, als sich die körperlichen Wunden langsam zu schließen begannen, blieb der mentale und emotionale Kampf bestehen. Die ständige Angst vor Komplikationen und einer Abstoßungsreaktion, die fortwährende Unsicherheit und das Gefühl, auf Messers Schneide zu leben, waren treue Begleiter. Doch auch hier zeigte sich, dass in den dunkelsten Momenten das größte Potenzial für Wachstum liegt. Durch die Unterstützung meiner Frau, Familie und Freunde lernte ich, dass es in Ordnung ist, Schwäche zu zeigen und Hilfe anzunehmen. Denn wahre Stärke zeigt sich oft gerade in der Fähigkeit, sich auf andere zu verlassen.
Der Weg durch Dunkelheit und Licht hat mir gezeigt, dass das Leben nicht immer fair oder vorhersagbar ist. Doch habe ich auch gelernt, dass jede Herausforderung eine Gelegenheit zur persönlichen Weiterentwicklung bietet. Diese Erkenntnisse möchte ich weitergeben, um anderen in ähnlichen Situationen Hoffnung und Mut zu machen. Denn egal wie ausweglos eine Situation erscheinen mag, es gibt immer einen Lichtstrahl am Horizont, der uns den Weg weist. Und dieser Lichtstrahl kann manchmal in der Form von Menschen kommen, die uns lieben, in unseren eigenen verborgenen Stärken oder in den kleinen alltäglichen Wundern, die das Leben bereithält.